Das war unser Webinar Planetary Healthy Food, not Tobacco!!

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Zum Weltnichtrauchertag luden Foodjustice und Unfairtobacco gemeinsam zu einem Drei-Gänge-Menü. Es behandelte die Frage, wie die Strategie von Tabak- und Lebensmittelindustrie sich ähneln und welche Strategien am wirksatmsten sind, um ihren Einfluss einzudämmen. 

Als Vorspeise erklärten Margarethe Scheffler vom Öko-Institut und Sonja von Eichborn von Unfairtobacco zunächst, worum es ging. Scheffler beschrieb die Planetary Health Diet, die sowohl die Gesundheit der Menschen als auch die Belastungsgrenzen der Erde berücksichtigt. Sie besteht zur Hälfte aus Obst und Gemüse, tierische Produkte machen einen kleinen Teil des Speiseplans aus. Würde diese Ernährungsweise in Deutschland durchgesetzt, würde 40 Prozent der landwirtschaftlich nutbaren Fläche frei, etwa für Naturschutzgebiete. Die haben Scheffler und Kirsten Wiegmann in einer Studie im Auftrag von Greenpeace erforscht. Sonja von Eichborn schloss an und beschrieb, wie Tabakanbau und -konsum planetare Gesundheit verhindert, indem er Böden degradiert, Wälder zerstört und Menschen vergiftet. Würden in China, Indien, Indonesien, Simbabwe, Malawi, Mosambik und Tansania Nahrungsmittel statt Tabak gepflanzt, könnten mehr als 11 Millionen Menschen ernährt werden.

Den Hauptgang begann Paula Johns von ACT Brasilien. Sie beschrieb, wie auch in Brasilien, dem weltweiten Hauptexortland für Tabak, Menschen durch den Tabakanbau verarmen und ihre Gesundheit ruinieren. Als Alternative zum Tabakanbau wird im Süden Brasiliens Agrarökologie gefördert. Die Produkte kommen an Schulen ermöglichen so Kindern ein gesundes Mittagessen. Als Strategie im Kampf gegen Big Tobacco und Big Food nannte Johns unter anderem eine zivilgesellschaftliche Lobbyarbeit, die wissenschaftliche Erkenntnisse in die Politik bringt. Derzeit fordert ACT in Brasilien eine Steuerreform, die ungesunde Softdrinks teurer machen würde, sowie Warnhinweise für stark zuckerhaltige Getränke. 

Philip Jakpor von CAPPA Africa schloss an mit einer Beschreibung der Arbeit der Organisation, die sich unter anderem in Nigeria erfolgreich gegen schädliche Transfette einsetzt. Er beschrieb, wie unter anderem Journalist*innen geschult werden, so dass den Werbekampagnen der großen Unternehmen wissenschaftlich fundierte Informationen entgegengesetzt werden. Und schließlich beschrieb Farida Akhter von UBINIG, wie ein Ausstieg aus dem Tabakanbau und ein Einstieg in den Anbau gesunder Nahrungsmittel gelingen kann. Dabei betonte sie, wie wichtig es sei, dass die alternativen Anbaupflanzen lokal passend sein. 

Alle Sprechenden waren sich einig: es ist möglich, dass wir uns so ernähren, dass wir weder uns noch dem Planeten weiter schaden. Um Politiker*innen zum Handeln zu bewegen, braucht es fundierte Fakten, gite Kommunikation, und die klare Botschaft: was wir essen, betrifft uns alle. Also stehen wir zusammen, um unser Ernähungssystem zu verändern!

Hier geht es zum Webinar auf englisch und auf deutsch

 

Die Veranstaltung wurde gefördert von Engagement Global mit finanzieller Unterstützung des BMZ, durch die Landesstelle EZ des Berliner Senats, durch den Evangelischen Kirchlichen Entwicklungsdienst (Brot für die Welt), Misereor und die Stiftung Oskar-Helene-Heim.